Als Paul Maar Anfang der Siebziger Jahre sein Sams
entwickelte, war autoritäre Erziehung noch an der Tagesordnung. Menschen
verhielten sich schüchtern, duckmäuserisch und hatten kein Selbstbewusstsein.
Erst Recht natürlich Kinder. Darum entwickelten Autoren wie Paul Maar, Helden,
die sich gegen den Zeitgeist verhielten. Vieles was für das Sams
selbstverständlich war: Widerworte gegenüber Erwachsenen, lautes, „kindisches“
Verhalten, Unerschrockenheit - war für
damalige Kinder einfach „unerhört“. Kinder benahmen sich angepasst, antworteten auf Fragen, fielen
Erwachsenen nicht ins Wort und zeigten sich freundlich und hilfsbereit.
Es sind Vorstellungen, von denen heutige Erwachsene wieder
träumen. Denn unsere Kinder entsprechen so gar nicht dieser Idealvorstellung
eines Kindes. Ganz im Gegenteil: Die Welt ist inzwischen voll mit kindlichen
Samsen.
Jedenfalls scheint es oft so. Deshalb möchte ich jetzt von
meinen Lesern wissen, wie sollten heutige Kinderhelden aussehen? Oder lesen
Eltern ihren Kindern noch immer mit der Begeisterung der siebziger Jahre das
Sams vor? Wie sehen Sie das? Sollen sich Kinder noch immer an unangepassten
Helden orientieren?
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