Warum werden Kinder zu Tyrannen?
Wenn Kinder anfangen, ihre Eltern zu schikanieren und sich
an keine Strukturen halten wollen, dann wird es höchste Zeit, den lieben
Kleinen Einhalt zu gebieten. Der Grund dafür geht häufig in die frühe Kindheit
zurück, als das Kind anfing, den eigenen Willen zu entdecken und durchzusetzen.
Viele Eltern neigen dazu, im Sinne einer partnerschaftlichen Erziehung schon
mit ihren Kleinkindern darüber zu diskutieren, ob die rote, oder die blaue Hose
angezogen werden sollte. Sie lassen das Kind wählen. „Möchtest du lieber…?“ Die
daran anknüpfenden Diskussionen ziehen sich endlos hin. Was eigentlich nicht
verwundert, denn Kleinkinder sind nicht in der Lage, solche Entscheidungen zu
treffen. Deshalb sollten Mütter von Kleinkindern sich nicht scheuen,
Entscheidungen für das Kind zu treffen und eventuell anschließende Trotzphasen „Nein
die blaue Hose ziehe ich nicht an!“ einfach auszuhalten und auf der eigenen
Entscheidung zu bestehen.
Michl aus Lönneberga - auch der war ein Lausejunge...
Kinder werden zu Tyrannen, wenn sie keine Regeln kennen
Wichtig ist es, den Kindern frühzeitig einige wenige Regeln
zu vermitteln und an diesen Regeln auch festzuhalten. Beispiel: Schlafenszeit
findet immer zur selben Zeit statt, mit immer demselben Ritual.
Andere Regel: Vor dem Essen Hände waschen. Die Regeln
sollten sinnvoll sein und leicht nachvollziehbar. Doch Vorsicht vor allzu
vielen Regeln, diese verwirren nur und die Einhaltung ist sehr schwer
kontrollierbar. Denn das Einhalten von Regeln muss konsequent beachtet werden.
Deshalb ist es sinnvoller, lieber mit Bauchschmerzen von vornherein etwas
zuzulassen, was man eigentlich nicht so gerne wollte, als spontan Verbote
auszusprechen, nur um dann festzustellen, dass die Überwachung des Verbotes an
die eigene Substanz geht.
Regeln in der Erziehung beugt kleinen Tyrannen vor
Wertschätzung und eine Kind orientierte Erziehung bedeutet
nicht, dass man keine Regeln beachten müsste. Unsere Welt und unsere
Gesellschaft funktioniert nur, wenn Regeln beachtet werden, deshalb ist die
Einübung in Regeln möglichst frühzeitig sinnvoll. Suchen Sie sich allerdings
Regeln aus, die sie immer überwachen können. Wenn Sie beispielsweise die Regel
aufstellen: „Vor dem Rausgehen, muss zuerst das Zimmer aufgeräumt sein“, dann
muss das auch immer so gemacht werden. Ausnahmen sind nur in ganz wenigen Fällen
zulässig. Beispiel, weil besonderer Besuch da ist. Aber dann muss das auch die
absolute Ausnahme bleiben. Auch der Fernsehkonsum kann auf diese Weise kontrolliert
werden: Machen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind zu Wochenbeginn eine Liste mit den
Filmen, die Ihr Nachwuchs anschauen möchte. Aus der Liste darf eine bestimmte
Anzahl ausgewählt werden. Halten Sie sich daran, dass grundsätzlich nur diese
Filme angeschaut werden. Wenn Ihr Kind das gewöhnt ist, werden Sie auch keine
Probleme dabei haben, solche Regeln durchzusetzen. Es geht immer darum, dass
Kinder in solche Situationen hineinwachsen. Damit sind Sie als Eltern auf der
sicheren Seite.
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