Das Baby ist kaum auf der Welt und schon erhalten die Eltern
ein kleines, gelbes Heft, das sie unbedingt gut aufheben sollten. Es handelt
sich dabei um das Untersuchungsheft, in das der behandelnde Arzt alle
Untersuchungen samt Ergebnissen dokumentiert.
Dieses Heft gibt Ihnen als Eltern Aufschluss über den
Entwicklungsstand Ihres Kindes und informiert auch schnell andere Ärzte
darüber.
Die U-Untersuchungen sind sehr wesentlich, denn sie tragen
zur Früherkennung vieler Krankheiten bei.
Die Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern sind weit gefasst
Die Vorsorgetermine umfassen die Untersuchungen von der U-1
bis zur U-11. Darüber hinaus gibt es noch weitere Untersuchungen, nämlich die J
1 und die J 2. Während früher die Untersuchungen mit der U 9 abgeschlossen
waren, sind inzwischen einige weitere hinzugekommen. Bei der U 10 und der U 11
geht es nicht nur um gesundheitliche Beeinträchtigungen, sondern auch um das
Sozialverhalten und eventuell auftretende Lernschwierigkeiten. Der Kinderarzt
kann Hinweise auf eine bestehende Legasthenie geben, oder er kann feststellen,
ob es Anzeichen für eine ADHS-Erkrankung gibt. Eine Beratung hinsichtlich
Bewegung, Sport, oder Medienumgang ist bei der U 11 ebenfalls vorgesehen. Bei
den Jugendgesundheitsuntersuchungen geht es auch um die Abklärung von
Impfstatus und allgemeiner Befindlichkeit. Selbst die Auswirkung der Schule auf
die Gesundheit ist ein Thema. Bei der U 11 kommen Fragen hinsichtlich
Sexualität hinzu. Die Aufklärung bezüglich Drogen sollte ebenfalls
gewährleistet sein. Dazu kommen auch die Diabetes-Vorsorge, sowie die Abklärung
von Verhaltensstörungen.
Das gelbe Untersuchungsheft ist ein Dokument
Das gelbe Untersuchungsheft ist nicht einfach ein Papier
mehr, das herumliegt, sondern ein wichtiges Dokument. Sie benötigen es
beispielsweise bei der Anmeldung für einen Kindergartenplatz. Kinder ohne
Untersuchungsheft erhalten keinen Kindergartenplatz. Dieser Regelung liegt die
Tatsache zugrunde, dass viele Gewalt- und Missbrauchsfälle nicht, oder nur viel
zu spät erkannt wurden. Deshalb wird die Meinung vertreten, wenn Eltern
gezwungen sind, ihre Kinder regelmäßig einem Arzt vorzustellen, werden sich
Eltern entsprechend zurückhalten. Auch wenn Sie, liebe Eltern sicherlich nicht
zu dieser Gruppe gehören, benötigen Sie trotzdem das Untersuchungsheft zur
Kindergartenanmeldung. Also bitte gut aufheben!
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