Montag, 26. März 2012

Die Rolle der Mutter bei Eingewöhnung eines Kindes in den Kindergarten


Wenn ein Kind in den Kindergarten kommt, erlebt es sich selbst als „groß“. Es ist jetzt „groß“ genug, um in den Kindergarten zu gehen. Es hat einen neuen Status. Schon Wochen vorher haben ihm die Eltern erzählt: „Du kommst jetzt bald in den Kindergarten“. Diese Aussage ist für das Kind von Vorfreude begleitet. Es freut sich auf den Kindergarten.
 Eine Mutter, die weiß, dass ihr Kind jetzt „groß“ wird, erlebt möglicherweise selber gewisse Verlustängste. Dabei besteht die Gefahr, dass sie diese Verlustängste auf ihr Kind überträgt. Bei Erstkindern ist diese Gefahr besonders groß. Darum sollte sie bei der Eingewöhnung in den Kindergarten die Vorfreude ihres Kindes in den Mittelpunkt stellen und sich gemeinsam mit dem Kind auf den Kindergarten freuen.
Das nimmt bei beiden die Spannung: sowohl bei der Mutter als auch beim Kind. Eine Mutter die ihre Verlustängste in den Mittelpunkt stellt, bindet so das eigene Kind. Denn das Kind wird unbewusst Schuldgefühle entwickeln, weil es jetzt seine Mutter alleine lassen muss. Die Vorfreude wird getrübt und es entsteht im Kind selber das Gefühl von Verlassenheit, wenn es den Tag von der Mutter getrennt im Kindergarten verleben muss.
Eine Mutter, die sich für ihr Kind freuen kann, dass es jetzt groß und selbständig wird, kann leichter loslassen. Das wirkt sich positiv auf das Kind aus, denn es weiß instinktiv, dass seine Mutter hinter ihm steht. Das stärkt das Kind und es geht selbstbewusst auf die neuen Anforderungen zu, die der Kindergartenalltag an das Kind stellt.
Für die gelungene Eingewöhnung eines Kindes in den Kindergarten ist es optimal, wenn eine Mutter sich selber zurücknehmen kann.
Natürlich ist ein Übergang immer mit Emotionen verbunden. Auch ein Kind, das sich vorher lange auf den Kindergarteneintritt gefreut hat, kann beim Abschied trotzdem in Tränen ausbrechen. Deshalb hilft bei diesem Übergang eine mit den Erziehern abgesprochene Eingewöhnungsphase. Doch wesentlich ist immer auch die innere Einstellung der Mutter. Eine Mutter, die ihr eigenes Kind loslässt, ist die größte Hilfe für ihr Kind auf dem Weg zur Selbständigkeit.    

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