Montag, 12. März 2012

Offene Arbeit

Der Kindergarten arbeitet offen. Was ist damit gemeint? Ganz banal hat ein offener Kindergarten offenstehende Türen. Im Vergleich zu herkömmlichen Kindergärten gibt es im offenen Kindergarten keine Gruppen. Mütter kennen das: eine Gruppe heißt Eichhörnchen, die andere Füchse, oder Sonnenblumen, manchmal auch ganz einfach gelbe, oder blaue Gruppe. Die offene Arbeit kennt eine solche Einteilung nicht.
Hier wird statt Gruppen nach Funktionsweisen unterteilt. In einem Raum wird gebastelt, in dem anderen spielen die Kinder frei, im nächsten können sie turnen, oder musizieren. Die Kinder wählen selbst nach Geschmack und augenblicklicher Befindlichkeit wo sie spielen wollen.
Frei nach einem demokratischen Grundverständnis wird ihnen nichts aufgezwungen. Das fängt schon damit an, dass es keinen Morgenkreis mehr gibt. Stattdessen finden wir im offenen Kindergarten kleine, individuelle Gesprächskreise, die je nach Aktivität der Kinder auch schon mal kleinere Diskussionsgruppen sein können. Hier wird schon mit sehr kleinen Kindern demokratisches Grundverständnis eingeübt. In der offenen Arbeit nehmen sich die Erzieher bewusst zurück. Auch bei Streitigkeiten werden die Kinder ermutigt ihre Konflikte selbst auszutragen. Unter den Kindern werden Streitschlichter ausgewählt, die im Streitfall schlichtend tätig werden sollen. Nur wenn die Kinder nicht in der Lage sind, ihren Konflikt ohne Erwachsene zu lösen, greifen die Erzieher ein.
Das Freispiel hat in der offenen Arbeit eine hohe Bedeutung, denn hier können die Kinder selbständig eigene Spielideen umsetzen und die Erziehung zur Selbständigkeit wird entsprechend gefördert. Es ist Ziel der offenen Arbeit, Demokratie schon mit den ganz Kleinen umzusetzen. Das findet auch Ausdruck in den Kinderkonferenzen, die regelmäßig einmal in der Woche stattfinden und in denen zur Sprache kommt, was den Kindern gefällt, oder auch nicht.
Haben Sie Erfahrungen mit der Offenen Kindergartenarbeit gemacht?

2 Kommentare:

  1. das stimmt nicht so ganz was da steht. ich bin jetzt auch in einem kinderhaus, wo es offene arbeit gibt. das stimmt, dass die kinder selbst entscheiden können, welche räume sie gerne besuchen möchten, mit welchen spielpartnern sie das machen möchten oder wie lange sie in den räumen bleiben möchten. in jedem raum wird etwas anderes gemacht. was nicht so ganz stimmt, wir haben auch feste gruppenräume, die auch feste namen haben. es gibt in den gruppenräumen, auch jeden morgen einen morgenkreis, in dem gesungen und gespielt wird. das ziel ist einfach von offener arbeit, dass die kinder eigenständig handeln, sowie verschiedene kompetenzen wie z.b. entscheidungskompetenz, konfliktlösefähigkeit, kommunikationsfähigkeit usw. erlernen.

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    1. Danke für den Kommentar. Ich kenne „offene Arbeit“ tatsächlich mit Diskussionsgruppen und ohne feste Räumlichkeiten, also auch ohne Bezeichnung für Gruppenräume. Aber ich weiß auch, dass die „Offene Arbeit“ in vielen Einrichtungen unterschiedlich umgesetzt wird. :-)

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