Freitag, 9. März 2012

Pestalozzi – ein großer Name für eine bewährte Pädagogik

Der Mann, nach dem heute viele Kindergärten benannt sind, Johann Heinrich Pestalozzi wird am 12. Jan. 1746 in Zürich geboren.

Pestalozzi gebrauchte seinen Verstand, um Dinge zu hinterfragen und um Sachen, auf den Grund zu gehen. So interessierte er sich für die Gedanken alter und neuer Philosophen, vor allem für die Gedanken und Werke von Jean Jacques Rousseau. In ersten Schriften ("Agis" und "Wünsche") setzte sich Pestalozzi mit der selbstherrlichen Regierungsweise der Herrschenden auseinander. 

Er studierte Theologie und Jura. Doch er fand sich in beiden Studiengängen nicht wieder. Deshalb  brach er ab und begann stattdessen eine landwirtschaftliche Lehre, um als Bauer und landwirtschaftlicher Unternehmer zu leben.  Leider brachte dieses Unternehmen nicht den gewünschten Ertrag, sodass er es wieder einstellen musste. Pestalozzis Leben liest sich ein wenig wie eine Karriere des Scheiterns.

Wie kommt es dann, dass wir diesen Menschen noch immer als großen Pädagogen feiern?
So gibt es zum einen den äußerst umfangreichen literarischen Nachlass Pestalozzis, der in der Kritischen Gesamtausgabe (trotz bedeutender Verluste) ganze 45 Bände umfasst. In den Wirren der schweizerischen Revolution (Einmarsch der Franzosen 1798) stellte sich Pestalozzi der neuen Regierung zur Verfügung. Er betätigte sich publizistisch und übernahm die Führung eines Waisen- und Armenhauses in Stans (1799), wo er grundlegende pädagogische Erfahrungen machen konnte.

Im folgenden Jahr gründete er sein berühmtes Erziehungsinstitut im Schloss Burgdorf, wo er eine eigene Unterrichts- und Erziehungsmethode entwickelte und theoretisch untermauerte. (Hauptwerk: Wie Gertrud ihre Kinder lehrt). Im Wesentlichen forderte seine 'Idee der Elementarbildung' eine naturgemäße Erziehung und Bildung, die die Kräfte und Anlagen des Kopfs (intellektuelle Kräfte), des Herzens (sittlich-religiöse Kräfte) und der Hand (handwerkliche Kräfte) in Harmonie entfaltet.

Pestalozzi gilt als Vorläufer der Anschauungspädagogik und der daraus Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Reformpädagogik. Sein pädagogisches Ziel war die ganzheitliche Volksbildung, zur Stärkung der Menschen für das selbständige und kooperative Wirken in einem demokratischen Gemeinwesen. 

Die Eltern sollten befähigt werden, mit dieser Bildung im Elternhaus zu beginnen und ihren Kindern entsprechende Vorbilder zu sein.

Das Verdienst Pestalozzis ist vor allem seine Bedeutung für die Elementarpädagogik. Der Grundsatz von Pestalozzis Pädagogik ist, ein sicheres Fundament an Elementarbildung zu legen, das den Menschen befähigt, sich selbst zu helfen. 

Das erinnert an das Motto „Hilf mir, es selbst zu tun“ der späteren Reformerin Maria Montessori. 

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