Montag, 5. März 2012

Privatschulen als Alternative zum staatlichen Bildungssystem?

Der schulische Leistungsdruck unserer Schulen ist groß. Nach Meinung vieler Eltern zu groß. Die meisten Eltern machen sich frühzeitig Gedanken über den zu erreichenden Bildungsabschluss ihres Kindes. Kein Wunder, denn schon die Anforderungen an künftige Azubis sind teilweise unverhältnismäßig hoch. Wenn schon ein „normaler“ Azubi häufig Mittlere Reife als Mindestanforderung benötigt, liegt es nahe für das eigene Kind das Abitur als Schulabschluss anzustreben. Denn wenn es schon eine weiterführende Schule besuchen muss, dann soll es möglichst das Gymnasium sein.
Trotz dieses gesellschaftlichen Wandels zur Wissensgesellschaft sind die Hürden für den Übertritt ins Gymnasium hoch. Deshalb überlegen sich immer mehr Eltern, ihre Kinder gleich in eine Privatschule zu schicken, wo das Kind so gefördert wird, dass es den gewünschten Schulabschluss auch erreicht.
Welche Privatschule kommt also in Frage?
Das ist sicherlich nicht nur Geschmackssache.
So gibt es die Waldorfschulen. Hier wird nach den Ideen Rudolf Steiners unterrichtet. Der Anspruch ist, die intellektuellen, künstlerischen und sozialen Fähigkeiten des Schülers gleichermaßen zu entwickeln und eine breite Allgemeinbildung zu vermitteln. Es stehen auch Fächer auf dem Stundenplan, die man in einer staatlichen Schule nicht findet, wie Eurythmie, wo Sprache in Bewegung umgesetzt wird. Meldet man sein Kind in einer Waldorfschule an, so muss man wissen, dass hier auch eine Ideologie vermittelt wird.
Wer das nicht will und trotzdem mit dem Gedanken spielt, sein Kind an einer Privatschule anzumelden, der fährt besser mit Montessori.
Bei der Montessori-Pädagogik steht das Kind im Mittelpunkt des pädagogischen Geschehens. Maria Montessori hat den Satz geprägt: „Hilf mir es selbst zu tun“. Ihre These, dass das Kind selbst der Erbauer seiner Persönlichkeit ist, wurde von der modernen Entwicklungspsychologie und Pädagogik in vielen Untersuchungen bestätigt. Das Erziehungskonzept beinhaltet die Förderung der Eigenaktivität und Selbstständigkeit des Einzelnen. Montessori-Pädagogik unterstützt die Schüler in ihrer individuellen Entwicklung. Sie berücksichtigt die eigenen Zeitfenster, die ein jeder hat, um eine bestimmte Sache zu lernen. Trotzdem gibt es natürlich einen vorgegebenen Rahmen, im dem die Kinder lernen. Doch insgesamt steht das Motto: helfen statt fordern im Vordergrund.
Eltern, die sich eine Privatschule für ihr Kind überlegen, sollten sich die in Frage kommende Schule genau anschauen und sich im Vorfeld Gedanken darüber machen. 

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