Was ist eigentlich eine Erzieherin? Was tut sie den ganzen
Tag? Und wieso redet keiner von den Erziehern? Um dieses Berufsbild
transparenter zu machen und damit auch attraktiver für Männer werden zu lassen,
gibt es seit 2011 den Boys' Day, der am 14. April wieder begangen wird. Es ist
das Pedant zum Girls' Day, den es seit 2000 gibt und der Mädchen mit typischen
Männerberufen in Kontakt bringen sollte.
Mit dem Boys' Day wurde der Spieß umgedreht: Nun sind die
Jungs an der Reihe und sollen einen typischen Frauen-Beruf kennenlernen, wie
beispielsweise Erzieherin. Noch vor wenigen Jahren verächtlich als „Kinderfrauen“
abgetan, qualifiziert sich dieser Beruf immer mehr als eigenständiger
pädagogischer Beruf, genauso wie Lehrer.
Obwohl inzwischen die meisten Eltern an der Wichtigkeit von
Erziehern nicht mehr zweifeln, so wissen sie dennoch nicht, was eine Erzieherin
eigentlich macht. Den wenigsten ist bewusst, dass dieser Fachberuf mindestens
Mittlere Reife voraussetzt und anschließend in einer fünfjährigen Ausbildung,
von der zwei Jahre an einer Fachakademie erfolgen, erlernt wird. Theorie und
Praxis ist in diesem Beruf sehr eng miteinander verzahnt. Der Alltag bedeutet
keineswegs ein lockeres ganztägiges Spiel, sondern sehr genaue pädagogische
Planung und gelenktes Spiel ist auch nicht so einfach wie es aussieht. Dazu
steht eine Erzieherin ständig unter Strom, muss sie doch permanent bereit sein,
erzieherisch auf die Kinder einzuwirken. Es ist ein sehr konzentrierter Beruf,
der andauernde Aufmerksamkeit erfordert. Eine Erzieherin muss ihre Augen
überall haben, während sie scheinbar locker und leicht die Kinder selbständig
spielen lässt.
Das Berufsbild Erzieherin befähigt diese allerdings nicht nur im Kindergarten, oder in der Krippe zu arbeiten, sondern sie kann auch eine verantwortungsvolle Tätigkeit in der Behindertenarbeit übernehmen, oder im Heim verhaltensauffällige Kindern anleiten. Manche Erzieher arbeiten im Laufe der Zeit in allen Bereichen. Andere spezialisieren sich auf einen Bereich und absolvieren Zusatzausbildungen, beispielsweise zur Krippenpädagogin, oder zur Heilpädagogin.
In jedem Fall können Eltern sicher sein, dass sich mit „ihrer“
Erzieherin eine sehr qualifizierte Person um ihr Kind kümmert.
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