Dienstag, 22. Mai 2012

Hilfe, mein Kind ist verhaltensgestört!


Wenn in den Medien über jugendliche Amokläufer berichtet wird, denken viele Eltern schockiert: Hoffentlich passiert mir so etwas nicht mit meinem Kind.
Die Angst kommt nicht von ungefähr. Kinder, die sich nicht der Norm entsprechend entwickeln, die ein auffälliges Verhalten zeigen, die von den Eltern nicht mehr erreicht werden, gibt es heutzutage überproportional oft.
Was sind die Ursachen dafür und können Eltern hier vorbeugen?
Die Ursache gibt es nicht. Dafür sind Menschen zu komplex. Wenn Kinder sind fehlentwickeln können natürlich medizinische Gründe dafür maßgeblich sein. Kinder, die schlecht sehen, oder hören, verhalten sich anders als gesunde Kinder. Deshalb sollte bei Fehlentwicklungen immer die körperliche Gesundheit mit beobachtet werden.

Doch diese klassischen Verhaltensauffälligkeiten, wie kleine Kinder, die andere Kinder grundlos angreifen, provozieren und schlagen. Kinder, die sich auch von Erwachsenen nichts sagen lassen wollen, die unvermittelt laut sind, sich schlecht konzentrieren können und überall stören wollen.

Solche Verhaltensstörungen können ihre Ursache darin haben, dass diese Kinder permanent unterfordert sind, und zwar durch eine Umgebung, die ihnen keine eigenen  Spielerfahrungen ermöglicht. Eine Umwelt, die sie zwingt, eingeengt den Tag vor dem Computer, oder vor dem Fernseher zu verbringen. Kinder, die draußen an der frischen Luft sind, die ihren Lebensraum täglich erkunden können und eigenständigen Bewegungsaktivitäten ausgesetzt sind, erleben ganz von selbst immer wieder neue Herausforderungen, die ihnen als permanente Schulung dienen.

Natürlich können Verhaltensstörungen auch ihre Ursachen in einer dramatischen Lebensveränderung haben, wie es beispielsweise der Tod eines nahen Angehörigen darstellt. Auch Misshandlungen, oder zerrüttete Familienverhältnisse können ursächlich für Verhaltensstörungen sein. Wobei eine Scheidung nicht zwangsläufig „zerrüttet“ bedeutet. So kann eine emotionale Vernachlässigung zu Fehlentwicklungen führen.

Wenn Eltern den Verdacht haben, ihre Kinder könnten Verhaltensstörungen entwickeln, sollten sie sich fachliche Unterstützung suchen. Erste Ansprechpartner sind die Erzieher im Kindergarten, die Lehrer in der Schule. Auch der Kinderarzt kann Ansprechpartner sein. Im Kindergarten werden gemeinsam mit den Eltern Erziehungsschritte festgelegt. 

Wenn alle an der Erziehung beteiligten Personen am gleichen Strang ziehen, ist die Chance Verhaltensauffälligkeiten zu verhindern, oder sie erzieherisch auszugleichen am größten. 

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