Freitag, 15. Juni 2012

Der situationsorientierte Ansatz – ein modernes Konzept



Kindergartenarbeit hat in den letzten Jahren viele Entwicklungen durchlaufen. Aus dem ursprünglichen Aufbewahrungsort ist ein Lernort geworden. Umso mehr gebildete Menschen sich damit beschäftigt haben, umso mehr entwickelte sich auch die  Kindergartenarbeit.

So entstand in den Jahren 1983 – 1989 am „Institut für angewandte Psychologie und Pädagogik in Kiel der situationsorientierte Ansatz, der von Dr. phil. Armin Krenz auf Grundlage des „Situationsansatzes“ erstellt wurde.

In den letzten Jahrzehnten hat sich dieses pädagogische Konzept in vielen Kindergärten durchgesetzt.
Im situationsorientierten Ansatz werden die sozialkulturellen und psychologisch relevanten Lebensbedingungen der Kinder und ihrer Eltern berücksichtigt. Er basiert auf einem ganzheitlichen Menschenbild und berücksichtigt dabei die Entwicklung aller Personen, die im Entwicklungsprozess des Kindes mit einbezogen sind.

Das heißt auch, dass die Familie des Kindes ins Blickfeld rückt und dass die Bedingungen hinterfragt werden, die für die Entwicklung des Kindes förderlich sind. Gibt es in seiner Familie Ressourcen, die auf- und ausgebaut werden können?
An diesen Ergebnissen orientiert sich der situationsorientierte Ansatz und fördert das Kind entsprechend.  Wichtig ist es, die Selbständigkeit, sowie die Sach- und Sozialkompetenz der Kinder auszubauen und möglichst viele Ressourcen offenzulegen.

Im situationsorientierten Ansatz wird nicht mehr nach Wochen- und Monatsplänen gearbeitet, so wie das vor den neunziger Jahren in den Kindergärten allgemein gängig war. Diese Pläne orientierten sich oft genug an Themen, die nicht der kindgerechten Welt entsprachen. Stattdessen zielt der situationsorientierte Ansatz auf die Lebensthemen der Kinder, greift diese auf und verarbeitet sie situationsbedingt in Projekte.

Was im ersten Moment als  „Spaßpädagogik“ erscheint, täuscht. Denn es kann nicht darum gehen, Kinder machen zu lassen, was sie wollen, vielmehr geht es darum, sie anzuleiten das zu tun, was sie für eine seelisch gesunde Entwicklung brauchen. Im situationsorientierten Ansatz geht es auch um ein gewisses Demokratieverständnis. Kinder werden  an Entscheidungen beteiligt. Das wird auch in Kinderkonferenzen umgesetzt, die regelmäßig stattfinden.  
Der situationsorientierte Ansatz betrachtet sieben Eckpunkte als Wegweiser für die Elementarpädagogik : nämlich Grundaussagen im KJHG, Berufsbild der Erzieherin, die UN-Charta „Rechte des Kindes“, die Ausgangsdaten für eine qualitätsgeprägte Pädagogik, Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie, Neurobiologie, Bildungs- und Bindungsforschung, das Kindertagesstättengesetz des jeweiligen Bundeslandes, die Bildungsrichtlinien der jeweiligen Bundesländer, Kindheiten heute, und die Daten aus der aktuellen Kindheitsforschung.

Diese Grundlagen fließen in die Arbeit im situationsorientierten Ansatz mit ein, so dass die Erzieher mit dem Konzept des situationsorientierten Ansatzes in jedem Fall zum Wohl der ihnen anvertrauten Kinder arbeiten.  

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