Mittwoch, 22. Mai 2013

ADHS – Wie können Eltern ihrem Kind helfen?

Wenn Eltern von Erziehern oder Lehrern darauf angesprochen werden, dass sie ihr Kind auf ADHS untersuchen lassen sollten, reagieren sie oft sehr empfindlich. Sie empfinden eine eventuelle Störung ihres Kindes als eigenes Versagen. Sie fühlen sich schuldig und wollen deshalb nichts von einer solchen Möglichkeit wissen. Lieber ignorieren sie die Hinweise von Lehrern und Erziehern. „Mein Kind ist doch nicht gestört!“, wehren Eltern impulsiv und sehr verärgert ab.


Das Gespräch mit den Erziehern als Chance begreifen

Heutzutage sind schon die Erzieherinnen in den Kindergärten dazu verpflichtet, regelmäßige Elterngespräche durchzuführen. Oftmals sind diese Gespräche Routine, da nichts anliegt. Manchmal werden Veränderungen angesprochen, die den Erziehern beim Kind auffallen. In diesem Fall sollten sich Eltern nicht persönlich angegriffen fühlen. Egal, ob das Kind schlecht sieht, ob es Probleme mit dem Hören hat, oder Schwierigkeiten im Umgang mit anderen, in jedem Fall steckt sehr häufig etwas dahinter, das mit wenigen Gegenmaßnahmen behoben werden kann.
Auch ADHS ist eine Diagnose, bei der Eltern gegensteuern können.

ADHS durch einen Arzt abklären lassen

Wenn die Erzieher im Kindergarten der Meinung sind, dass ADHS vorliegen könnte, muss das ebenso wenig stimmen, wie die Vermutung, dass das Kind schlecht sieht. Erzieherinnen sind keine Ärzte. Sie können allenfalls Hinweise geben. Trotzdem sollten Sie als Eltern diese Hinweise als Hilfe begreifen und nicht als Eingriff in Ihre Privatsphäre. Gehen Sie deshalb zum Arzt Ihres Vertrauens und lassen Sie die Vermutung überprüfen.

Bestätigung der Diagnose durch den Arzt – Kommt jetzt alle Hilfe zu spät?

Wenn der Arzt die Diagnose ADHS stellt, haben Sie als Eltern die Möglichkeit, der Krankheit aktiv zu begegnen. Oft hilft es, dem Kind ausreichend Auslauf zu verschaffen. ADHS-Kinder haben einen sehr hohen Bewegungsdrang. Sie müssen diesen Drang ausleben dürfen.

Bei ADHS-Kindern: Tagesprogramm entzerren und gleichzeitig strukturieren

Kinder benötigen Möglichkeiten, sich zu entfalten und ihre eigenen Spielideen umzusetzen. Ein vollgestopftes Freizeitprogramm, bei dem die Eltern das Kind permanent beschäftigen, steht dem entgegen. Das gilt auch für Nicht-ADHS-Kinder. Eltern sollten Kindern einen gewissen Freiraum einräumen. Sie sollten darauf achten, dass das Leben ihrer Kinder entschleunigt wird. Außerdem benötigt das Kind einen strukturierten Tagesablauf. Das heißt, es sollte feste Regeln für Aufstehen, Schulunterricht, Mittagessen, Hausaufgabenzeiten und Schlafengehen geben. Gerade für ADHS-Kinder ist eine geregelte Ordnung sehr wichtig.
Meine persönlichen drei Tipps für ADHS-Kinder lauten: Ruhe, Entschleunigung und Strukturierung. Wenn Sie mit ihrem Kind sehr konsequent umgehen und diese Empfehlung beherzigen, kann dies durchaus genügen, um die Krankheit ADHS in den Griff zu bekommen. 

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