Dienstag, 28. Mai 2013

Der antiautoritäre Erziehungsstil

Antiautoritär erziehen

Dieser Erziehungsstil entwickelte sich im Zuge der 68er-Generation, die aufwuchs im Schatten von Vätern, die mit unfassbar schrecklichen Erlebnissen aus dem Krieg nach Hause kamen. Diese Väter waren belastet mit traumatischen Erfahrungen und hatten keinerlei Möglichkeit diese Erlebnisse psychologisch aufzuarbeiten. Viele ließen ihre Wut an ihren Kindern aus und erzogen diese nicht nur autoritär, sondern vor allem auch absolut ungerecht.

Antiautoritäre Erziehung hat ihre Wurzeln in den 68ern

 Die Nachkriegsgeneration lehnte sich gegen diese Erziehung auf und im Zuge der 68er-Bewegung veränderte sich auch die Einstellung zur Erziehung, zumal viele Menschen der Ansicht waren, die duckmäuserische, autoritäre Erziehung hätte das Nazi-Regime begünstigt.  Deshalb  wandten sich  die jungen Leute bewusst gegen den autoritären Erziehungsdrill und ließen ihre Kinder frei und ohne Vorschriften aufwachsen. In Berlin entstanden die ersten sogenannten „Kinderläden“, in denen Kinder buchstäblich machen durften, was sie wollten. 


Die antiautoritäre Erziehung wandte sich gegen das Obrigkeitsdenken

 Man ließ den Kindern alle Freiheiten und setzte keine Grenzen. Die jungen Menschen wollten nicht, dass ihre Kinder obrigkeitshörig und duckmäuserisch wurden. Dieses Denken fand auch Einlass in viele Kinderbücher. Eines der bekanntesten ist der Kinderklassiker „Eine Woche voller Samstage“ von Paul Maar, in dem die Hauptfigur das witzige und vorlaute SAMS dem schüchternen und duckmäuserischen Herrn Taschenbier auf freche und manchmal auch unverschämte Art hilft, sein kriecherisches Wesen abzulegen. Die antiautoritäre Erziehung hatte viele gute Ansätze, denn sie sorgte zumindest dafür, dass der Rohrstock zunehmend in Vergessenheit geriet.

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