Freitag, 6. Juni 2014

Deutscher Schulpreis 2014 vergeben – Anne Frank Realschule in München errang den 1. Preis

Die Anne Frank Realschule in München erhielt den Deutschen Schulpreis 2014. Was macht diese Schule so ungewöhnlich, dass sie sogar mit einem Preis ausgezeichnet wurde?

Schule macht Mädchen fit in den Naturwissenschaften

Das besondere an der Schule ist, dass sie einen wichtigen Beitrag dafür leistet, um Mädchen an die sogenannten MINT-Fächer heranzuführen, also an Mathematik, Naturwissenschaften und Technik. An dieser Schule können Mädchen ungestört ihre Fragen stellen, ohne fürchten zu müssen, dass ihre Fragen als „dumm“ angesehen würden.

Auszeichnung durch Außenminister Frank-Walter Steinmeier verliehen

Zur Preisverleihung kam Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der die Auszeichnung höchstpersönlich vornahm. Die Jury betonte: „Diese Schule verliert niemand“. Hier erreicht jeder seinen Abschluss, mehr als 60 Prozent der Schülerinnen können anschließend noch ihr Abitur machen. Der Schulleiterin Eva-Maria Espermüller-Jug ist es wichtig, „dass niemand durchs Raster fällt“. Auch die Schulsprecherin Clara Nies schwärmt von der „neuen Art des Lernens“, das nach einem Konzept erfolgt, das „viel moderner und effektiver ist“. Clara Nies betont, dass sie das Gefühl habe, „nicht auf die nächste Jahrgangsstufe, sondern aufs Leben vorbereitet zu werden“.  Auch die stellvertretende Schulsprecherin Sophia Lintner erklärt, dass sie hier „zu starken und selbständigen Frauen erzogen“ würden.


Das Konzept sieht vor, dass die Schülerinnen ihre Zeit in sogenannten Lernhäusern und Lernbüros, statt in Klassen verbringen. Der Unterricht passiert individuell zwischen konventioneller Lehre und Selbststudium.  Schwerpunkte bilden Französisch, Physik, oder Sozialwesen. Das Klassengeschehen der Stufen 5 bis 9 findet nebeneinander statt und die Größeren sind Mentoren der Jüngeren. In den Lernbüros lernen die Schülerinnen klassenübergreifend alleine und in der Regel für sich selbst Mathe, Englisch, oder Deutsch. Doch auch hier ist das Helfen der Älteren für die Jüngeren angesagt. Per Computer wird die Kursauswahl getroffen. Jeder entscheidet selbst, welche Fächer und Lehrer sie buchen wollen. Alle zwei Wochen findet ein Lehrergespräch über den persönlichen Lernfortschritt mit einem Klassenlehrer statt. Natürlich gibt es auch Nachteile an der Schule. So wird über Platzmangel geklagt, was sich vor allem in der zu kleinen Mensa zeigt. Doch vielleicht kann hier das Preisgeld von 100.000 Euro eine sinnvolle Verwendung finden.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen