Donnerstag, 12. Juni 2014

Kinderführerschein für Eltern – CDU-Politikerin präsentiert ihren Vorschlag

Die CDU Bundestagsabgeordnete und Obfrau im Familienausschuss, Christina Schwarzer erklärte laut einem Artikel in der „Bild“-Zeitung, dass Eltern im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung dazu verpflichtet werden könnten an einem Erziehungsprogramm teilzunehmen. Ihrer Vorstellung nach sollte dies Kochkurse enthalten, um Eltern die Bedeutung gesunder Ernährung aufzuzeigen, oder auch Sprachkurse.

Viele Eltern fühlen sich überfordert

Den Handlungsgrund sieht die Politikerin darin, dass es Eltern gibt, denen die Kindererziehung über den Kopf wächst, oder die ihre Kinder vernachlässigen.
Die Idee ist durchaus überlegenswert. Allerdings fürchte ich, dass es bei Vernachlässigung nicht darum gehen kann, die deutsche Sprache besser zu erlernen, oder ein paar Rezepte über gesunde Ernährung nachzukochen. 

Elternkurse für alle einführen

Hier müsste man schon sehr viel früher ansetzen. Schon nach der Geburt sollte es genauso verpflichtend wie eine Vorsorge-Untersuchung ein Gespräch beim Psychologen geben. Hier sollten Ängste der Eltern, ihre Wohnsituation, oder andere Bedingungen, die sich später negativ auf die Erziehung auswirken könnten, zur Sprache kommen. Dann könnte diese Fachkraft den Eltern auf Bedarf die entsprechenden Kurse empfehlen. Diese Kurse sollten dann eine grundlegende Erziehungsunterstützung beinhalten. Beispielsweise: Was mache ich, wenn mein Kind jede Nacht schreit? Ich denke bei dem Gedanken an die vielen Fälle, in denen überforderte Eltern ihr Kind, das nachts schreiend im Bettchen lag, geschlagen, oder gar umgebracht haben.
Deshalb halte ich es für eine gute Idee, darüber nachzudenken, wie solche Misshandlungen künftig verhindert werden könnten und wie aus den Kindern dieser überforderten Eltern gesunde Persönlichkeiten werden können.

Auch "normale" Familien wollen Hilfe


Ich fürchte, dass diese Überforderung nicht nur in Randgruppen vorkommt, sondern durchaus auch in „normalen“ Familien. Dort ist die Hemmschwelle natürlich besonders groß, um Hilfe zu bitten. Deshalb ist ein unverbindliches Gespräch mit einem Psychologen eine gute Möglichkeit um Berührungsängste abzubauen und Möglichkeiten zur Hilfe aufzuzeigen. Allerdings muss es diese Kurse erst einmal geben. Sie sollten offen sein für alle Bevölkerungsschichten und sich nicht in erster Linie auf Problemfamilien konzentrieren. Dann könnte ich mir gut vorstellen, dass diese Kurse genauso selbstverständlich angenommen werden wie die Geburtsvorbereitungstermine bei der Hebamme.   


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