Die CDU Bundestagsabgeordnete und Obfrau im
Familienausschuss, Christina Schwarzer erklärte laut einem Artikel in der „Bild“-Zeitung,
dass Eltern im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung dazu verpflichtet werden
könnten an einem Erziehungsprogramm teilzunehmen. Ihrer Vorstellung nach sollte
dies Kochkurse enthalten, um Eltern die Bedeutung gesunder Ernährung
aufzuzeigen, oder auch Sprachkurse.
Viele Eltern fühlen sich überfordert
Den Handlungsgrund sieht die Politikerin darin, dass es
Eltern gibt, denen die Kindererziehung über den Kopf wächst, oder die ihre
Kinder vernachlässigen.
Die Idee ist durchaus überlegenswert. Allerdings fürchte
ich, dass es bei Vernachlässigung nicht darum gehen kann, die deutsche Sprache
besser zu erlernen, oder ein paar Rezepte über gesunde Ernährung nachzukochen.
Elternkurse für alle einführen
Hier müsste man schon sehr viel früher ansetzen. Schon nach der Geburt sollte
es genauso verpflichtend wie eine Vorsorge-Untersuchung ein Gespräch beim
Psychologen geben. Hier sollten Ängste der Eltern, ihre Wohnsituation, oder
andere Bedingungen, die sich später negativ auf die Erziehung auswirken
könnten, zur Sprache kommen. Dann könnte diese Fachkraft den Eltern auf Bedarf
die entsprechenden Kurse empfehlen. Diese Kurse sollten dann eine grundlegende
Erziehungsunterstützung beinhalten. Beispielsweise: Was mache ich, wenn mein
Kind jede Nacht schreit? Ich denke bei dem Gedanken an die vielen Fälle, in
denen überforderte Eltern ihr Kind, das nachts schreiend im Bettchen lag,
geschlagen, oder gar umgebracht haben.
Deshalb halte ich es für eine gute Idee, darüber
nachzudenken, wie solche Misshandlungen künftig verhindert werden könnten und
wie aus den Kindern dieser überforderten Eltern gesunde Persönlichkeiten werden
können.
Auch "normale" Familien wollen Hilfe
Ich fürchte, dass diese Überforderung nicht nur in
Randgruppen vorkommt, sondern durchaus auch in „normalen“ Familien. Dort ist
die Hemmschwelle natürlich besonders groß, um Hilfe zu bitten. Deshalb ist ein
unverbindliches Gespräch mit einem Psychologen eine gute Möglichkeit um
Berührungsängste abzubauen und Möglichkeiten zur Hilfe aufzuzeigen. Allerdings
muss es diese Kurse erst einmal geben. Sie sollten offen sein für alle
Bevölkerungsschichten und sich nicht in erster Linie auf Problemfamilien
konzentrieren. Dann könnte ich mir gut vorstellen, dass diese Kurse genauso
selbstverständlich angenommen werden wie die Geburtsvorbereitungstermine bei
der Hebamme.
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