Es war irgendwann in den
1990er Jahren als der Computer in unserem Zuhause Einzug hielt. Im Gegensatz zu
den heutigen Kids standen meine eigenen Kinder dem Computer sehr reserviert, ja
fast schon mit Abscheu gegenüber. Da Computerwissen damals – wenn überhaupt –
von Mathematiklehrern im Rahmen des Informatikunterrichts vermittelt wurde, war
für meine drei Töchter klar: Computer hat was mit Mathe zu tun. Damit wollten
meine Kinder nicht näher in Berührung kommen.
Ich selbst bin als
gelernte Erzieherin auch nicht von Haus aus Computerspezialistin. Für Technik
habe ich mich, genau wie meine Töchter, nie wirklich interessiert. Das haben
meine Kinder wohl von mir. Trotzdem war ich neugierig auf dieses neue Medium
und wollte mich unbedingt damit auseinandersetzen. Das tat ich dann auch.
Langsam und in kleinen Schritten näherte ich mich dem Medium über das
Textverarbeitungsprogramm. Zunächst benutzte ich den Computer ganz einfach als
bessere Schreibmaschine. Allmählich erweiterte ich meinen Horizont und begann
mich mit allen gängigen Programmen, auch Excel und PowerPoint bis hin zu
Outlook und schließlich dem Internet auseinanderzusetzen. Ich brachte mir
alles, was man wissen musste, selbst bei. Später besuchte ich noch einen etwas
umfassenderen Kurs, in dem ich meine Kenntnisse weiter vertiefte.
Mit dem Computer als Eltern auseinandersetzen
Auf Grund meiner eigenen
positiven Erfahrungen mit dem Computer und der aber nach wie vor sehr
distanzierten Haltung meiner eigenen Töchter, beschloss ich damals, mich für
die Vermittlung von Computerwissen für Kinder einzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt
plante ich nach längerer Elternzeit wieder berufstätig zu werden. Da der
Wiedereinstieg als Erzieherin damals nicht so einfach gewesen ist und ich
gleichzeitig von dem Gedanken fasziniert war, Kinder mit dem Gebrauch des
Computers vertraut zu machen, wagte ich nach reiflicher Überlegung den Sprung
in die Selbständigkeit, und zwar mit einer Computerschule für Kinder. Mich
packte die Idee, Kinder spielerisch an dieses neue Medium heranzuführen. Schließlich
hatte ich einen pädagogischen Hintergrund. Zudem war mir klar, dass
Computerwissen künftig immer wichtiger werden wird. Das war auch der Grund,
weshalb ich die Kurse nicht nur für Kinder, sondern auch für Mütter anbot. Ich
zeigte den Kindern und auch den Erwachsenen in kleinen überschaubaren Gruppen bis
zu fünf Teilnehmern wie der Computer funktioniert. Dabei machte ich die
Erfahrung, dass die jüngeren Kinder kaum Berührungsängste mit dem Computer
hatten. Diese Unsicherheit war mehr bei den älteren Schülern und erst recht bei
den Erwachsenen zu spüren.
Kinder lieben Computer
Inzwischen spielen Ängste
bei den Kindern noch weniger eine Rolle. Die Kinder wachsen so
selbstverständlich mit dem Medium Computer auf, dass sich der Nachwuchs eine
Welt ohne dieses Medium kaum noch vorstellen kann. Trotzdem heißt das nicht,
dass die Kinder sich sozusagen von selbst damit auskennen. Das ist ein Irrtum
und manche Eltern laufen Gefahr, diesem Irrtum zu erliegen. So wie die junge
Mutter, die mir ganz stolz erzählte: „Die Kinder müssen den Computerumgang ja
gar nicht mehr lernen. Die können das von ganz alleine. Sogar mein Zweijähriger
verschickt schon selber E-Mails.“ Auf meine Nachfrage, ob sie ihm denn gezeigt
hätte, wo sich der „Senden“-Button befindet, erklärte sie mir: „Dem muss ich
nichts erklären, der weiß das ganz von selbst“. Da die Mutter beim mir einen
Computerkurs belegt hatte, wurde schnell klar, dass sie keineswegs ein
Wunderkind zu Hause hatte, sondern sich selber so wenig mit dem Computer
auskannte, dass sie hinter jedem Klicken ihres Kleinkindes professionellen
Computerumgang vermutete. Doch selbst wenn die Kinder großen Spaß daran finden,
wenn etwas blinkt und Geräusche von sich gibt, so heißt das noch lange nicht,
dass sie wissen, was sie da tun. Genauso wie ein Zweijähriger zwar einen Stift
halten und ein Blatt vollkritzeln kann, ohne dass es sich dabei gleich um
Schrift handelt, genauso kann er auf einem Computer, oder einem Tablet
herumdrücken, ohne dass die „Bedienung“ einen Sinn ergibt. Deshalb brauchen die
Kinder jemand, der sie an den Computer heranführt. Sie benötigen heute noch
genauso Anleitung für den Umgang mit dem Computer wie im Jahr 2000, als ich
meine Computerschule eröffnete.
Kinder vor den Gefahren im Internet schützen
Damals war das Internet
noch völlig neu. Viren brachte man eher mit Erkältungskrankheiten in Verbindung
als mit dem Computer. Die Kinder waren jedoch schon deshalb kaum irgendwelcher
Gefahren ausgesetzt, weil die Internetverbindungen sehr langsam waren und
deshalb die Kinder nur sehr selten im Internet surften. Sie wussten zudem
nicht, was sie dort eigentlich sollten. Netzwerke wie Facebook gab es ebenfalls
noch nicht. Wer chatten wollte, meldete sich in sogenannten „Chatrooms“ an, die
man erst umständlich suchen musste. Der „Chatter“ musste sich also schon ein
wenig mit Suchmaschinen auskennen. Google steckte damals noch in den
Kinderschuhen und war – zumindest bei mir – noch nicht präsent. Ich machte
meine Teilnehmer überwiegend mit „Yahoo“ bekannt, der seinerzeit gängigsten
Suchmaschine. Wenn die Kids damals das Internet nutzten, dann tatsächlich
deshalb, weil sie in der Schule ein Referat halten sollten und sie zu diesem
Thema recherchierten. Inzwischen spielen diese Recherchethemen eine eher
untergeordnete Rolle. Die Kids sind am Computer, um ins Internet zu gehen und
ihre Freunde zu treffen.
Eltern müssen Kinder ins Internet begleiten
Das ist der entscheidende Punkt.
Genau deshalb sollten Eltern darauf schauen, was ihre Kinder im Internet so
treiben. Es ist keineswegs sicher, dass es sich bei diesen Freunden um die
netten Schulfreunde von nebenan handelt. Ihr Kind kann Kontakte von überall her
haben. Zudem können diese Freunde wesentlich älter sein. Ihr Kind weiß nicht,
mit wem es sich im Internet unterhält, wer sich hinter dem Pseudonym „Max12“,
oder „Lisa14“ wirklich verbirgt. Das ist
die eigentliche Gefahr im Internet. Deshalb sind hier die Eltern gefragt. Mütter
und Väter kommen nicht darum herum, sich selbst mit dem Computer und dem
Internet auseinanderzusetzen. Wer sich informiert, kann seine Kinder besser
beraten.
Suchmaschinen für Kinder
So können Kinder beim Surfen im Netz
Suchmaschinen nutzen, die speziell für Kinder bereitgestellt wurden,
beispielsweise fragfinn.de, blindekuh.de, oder helles-köpfchen.de. Das sind
Suchmaschinen, denen Eltern vertrauen können. Eine erste individuelle
Startseite hält meine-startseite.de bereit.
Bei der Vielfalt an Angeboten ist es natürlich schwierig, die seriösen Seiten herauszufinden. Deshalb
gibt es Initiativen, die dabei helfen, wie „sicher online gehen – Kinderschutz
im Internet“, eine Initiative, die 2012 von Bund, Ländern und Wirtschaft ins
Leben gerufen wurde. Auf der Seite www.sicher-online-gehen.de
gibt es zahlreiche Tipps für Eltern. Die Seite schau-hin.info hält sogar ein
30-Tage-Programm bereit, über das Eltern regelmäßig Informationen zur Medienerziehung
erhalten können.
Eltern sollten ihr Wissen über Computer ständig auffrischen
Zur Medienerziehung gehört, dass
Eltern mit ihren Kindern im Gespräch bleiben, dass sie ihren Nachwuchs über die
Gefahren aufklären und dass sie Regeln für die Computernutzung aufstellen. Die
„bösen Buben“ im Internet sind ja nur eine mögliche Gefahr, es besteht auch das
Risiko, dass Ihr Kind computersüchtig wird. Darum sollten Eltern von Anfang an,
eine bestimmte Zeit festlegen, in der Kinder den Computer nutzen dürfen. Ebenso
sollte genau definiert werden, was mit dem Computer gemacht werden darf, also
die Textverarbeitung nutzen, Spiele spielen, oder ins Internet gehen. Dazu
sollte natürlich auch die Art der Internetnutzung genau definiert werden, also
wenn soziale Netzwerke erlaubt sind, welche Netzwerke darf das Kind dann nutzen.
Sichere Internetsoftware hilft Eltern
Um Eltern bei dieser Kontrollaufgabe
zu helfen, gibt es sogar Software-Programme, mit deren Hilfe beispielsweise die
Zeiten des Computerumgangs festgelegt werden können. Als Eltern haben Sie es in
der Hand, für jedes Kind
einen eigenen Zugang einzurichten mit eigenen Zeiten und der Verknüpfung der sozialen Netzwerke. So haben Sie die Kontrolle über die Aktivitäten Ihres Kindes in diesen Netzwerken. Diese Möglichkeit hält beispielsweise die Sicherheitssoftware Avira Family Protect bereit. Doch auch die Telecom bietet eine gute Kinderschutzsoftware an, die sie sogar kostenlos zur Verfügung stellt, da die Telecom Partner von der Initiative „sicher online gehen“ ist.
einen eigenen Zugang einzurichten mit eigenen Zeiten und der Verknüpfung der sozialen Netzwerke. So haben Sie die Kontrolle über die Aktivitäten Ihres Kindes in diesen Netzwerken. Diese Möglichkeit hält beispielsweise die Sicherheitssoftware Avira Family Protect bereit. Doch auch die Telecom bietet eine gute Kinderschutzsoftware an, die sie sogar kostenlos zur Verfügung stellt, da die Telecom Partner von der Initiative „sicher online gehen“ ist.
Ich bin heute noch genauso wie damals
der Meinung, dass der Computer ein faszinierendes Medium ist, das uns
unglaubliche Möglichkeiten eröffnet. Ob uns die Nutzung allerdings zum Segen,
oder zum Fluch wird, hängt immer auch vom Nutzer selbst ab. Genau deshalb
stehen die Eltern in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen und dafür zu
sorgen, dass die neuen Medien für das eigene Kind zur Horizonterweiterung und
damit zum Segen werden können.
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Worauf Sie beim Computerumgang achten sollten |
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